Inhaltsverzeichnis

Weltgewissen

Religiöser Humanismus in Leben und Werk
von Thomas Mann

Karl-Josef Kuschel

Prolog
Glaube? Unglaube?“ Suchbewegungen eines Schriftstellers
„Weltgewissen“
Zeitenwenden
Wandlungen
Christentum als ein „die Gewissen schärfendes Korrektiv“
Für einen „religiös fundierten Humanismus“
„Gnade“ als Schlüsselwort des Spätwerks
Wie Religion ihre Erosion überlebt …
Und neue Kraft gewinnen kann
Forschungen

Erstes Kapitel
Nachdenken über das Religiöse
Erste Zugänge durch autobiographische Texte

  1. „Nein, ich habe keine Religion“
  2. Meer, Gebirge und das „physisch-metaphysische Grauen“
  3. Über den Primat der Idee: Erlebnisse mit dem Okkultismus
  4. Schopenhauer und der „metaphysische Rausch“
  5. Vom „Metaphysisch-Individuellen“ zum Sozialen und Politischen
  6. „Was aber ist denn das Religiöse?“ Eine erste Bilanz

Zweites Kapitel
„Verfall“ und Unruhepotential der Religion:
„Buddenbrooks“ – „Gefallen“ – „Gladius Dei“ – „Fiorenza“

  1. „Verfall“ einer Familie – „Verfall“ kirchlichen Glaubens
  2. Ritual und Verblendung: Weihnachten bei den Buddenbrooks
  3. Religionsstunde in Lübeck: „Das Buch Hiob zerfällt in drei Teile“
  4. Die erloschene Theodizee und der Tod als Glück
  5. Hinter dem Glück die Angst: Die Novelle „Gefallen“
  6. Wider den gewissenlosen Schönheitskult: „Gladius Dei“
  7. Vom Kampf zwischen Wahrheit und Schönheit: „Fiorenza“
  8. Die Fragwürdigkeit einer Ästhetik ohne Gewissen

Drittes Kapitel
„Das religiöse Problem ist das humane Problem“:
„Der Zauberberg“

  1. Die Wende zur „Humanität“ und die Folgen
    1. Ein Bergsanatorium als Zwischenreich
    2. Settembrini und die europäische Aufklärung
    3. Madame Chauchat und die „Fleischesmystik“
    4. Naphta und der Terror
    5. Peeperkorn: Dionysos als der Gekreuzigte
    6. Abendmahl und Gethsemane in der Welt der Moribunden
    7. Christusfigurationen im Werk
    8. Gerhart Hauptmann: Schmerzensmann und Heidenpriester
    9. „Um der Güte und Liebe willen“ dem Tod widersagen
  2. Der „Zauberberg“ – ein „religiöses Buch“?

Viertes Kapitel

Vom „Segen von oben und der unteren Tiefe“
Wandel im Jesusbild – Antifaschistische Ansprachen: „Deutsche Hörer
„Joseph und seine Brüder“

  1. Hinwendung zu „Weltbürgerlichkeit, Weltmitte, Weltgewissen“
  2. Auslotung der Tiefen: Psychologie und Mythologie
  3. Vier Bände zu einem biblischen Stoff
  4. Religionsgeschichtliche Schulaufgaben
  5. Von Mesopotamien bis Ägypten: Mythische Muster
  6. Joseph als irdische Rettergestalt
  7. Joseph als Christusfigur
  8. Joseph als Christusersatz?
  9. „Reinige die Gottheit, und du reinigst den Menschen“
  10. Ein Bibel-Roman als „Stütze und Stab“ in dunklen Zeiten
  11. Thomas Mann als Bibelleser
  12. Religionsgeschichte und die „Einheit des Menschengeistes“
  13. Wer ist Jesus für den „Josephs“-Autor?
  14. Weihnachtsfrieden als Weltauftrag: „Deutsche Hörer“

Fünftes Kapitel
„Ich habe viel Indertum in mir …“:
Der Komplex „Asien“
„Anekdote“ – Das „Maja“-Projekt – das „asiatische Prinzip“ im „Zauberberg“ – „Die vertauschten Köpfe“

  1. Literatur – „Gemeingut der Menschheit“
  2. Vom „Schleier der Maja“: „Anekdote“
  3. Von der „Wurzel des Leidens“: die Lehre Buddhas
  4. Lernen von Schopenhauers „Indien“
  5. Das „Maja“-Projekt: Letzte Spuren im „Krull“
  6. „Viel Asien in der Luft“: Noch einmal „Zauberberg“
  7. Die Verlockung des „asiatischen Prinzips“
  8. Madame Chauchat und die Auflösung der bürgerlichen Formen
  9. Asien als Metapher: Drei Sinndimensionen
  10. Ein Gespräch über Lao Tse auf dem Zauberberg
  11. „Vertauschte Köpfe“: Eine Geschichte aus der Welt Indiens
  12. Die „Maja“: Zauber und Täuschung

Sechstes Kapitel
Christentum „als richtendes und die Gewissen schärfendes Korrektiv“:
Zur Wiederkehr kämpferischer Moralität und
Verteidigung des christlichen Ethos
in antifaschistischen Essays und Reden

  1. Zwei Irrtümer Nietzsches – durchschaut
  2. Absetzbewegungen von Schopenhauer
  3. Bekenntnis zu Demokratie und Humanität
  4. Verteidigung gegen Ideologien von rechts und links
  5. Für eine „Wiedergeburt der Anständigkeit“
  6. „Wir wissen wieder, was Gut und Böse ist“
  7. Wiederentdeckung der Kraft des Christentums
  8. Wider das „Geschwätz“ vom „Ende des Christentums“
  9. Die unzerstörbare „Idee des Christentums“
  10. Demokratie aus dem Geist des Christentums
  11. Für einen „religiös fundierten Humanismus“
  12. Kirche? Wenn schon, dann die „Unitarische“
  13. Thomas Manns „amerikanische Religion“
  14. Plädoyer für ein „angewandtes Christentum“
  15. Das „Evangelium als Ereignis“: Pastor Niemöller

Siebtes Kapitel
Die 10 Gebote als „Fels des Menschenanstandes“:
Die Mose-Novelle „Das Gesetz“

  1. Die Dramatik einer biblischen Geschichte
  2. Wider die „Aufkündigung des Sittengesetzes“
  3. Ein sinnlich-sündiger Gesetzgeber: Mose
  4. Das Sittliche in stetem Kampf mit dem Triebhaften
  5. Ein Fluch auf die Schänder des Sittengesetzes
  6. „Gott im Himmel, vernichte ihn!“
  7. Erziehung zur Humanität mit Strenge
  8. „Menschenrechte“! „Menschheitsreligion“?
    Achtes Kapitel
    Was die Menschheit dem Judentum verdankt:
    Zwiespältige Reaktionen in einem Schriftsteller-Leben
  9. Das Judentum zwischen Assimilation und Zionismus
  10. Die Erzählung „Der Wille zum Glück“
  11. „Wälsungenblut“ und ein peinliches Nachspiel
  12. Eine erste Stellungnahme zur „Judenfrage“
  13. Antisemitismus bei Thomas Mann?
  14. Für eine „Europäisierung“ des Judentums
  15. Die zweite Stellungnahme zur „Judenfrage“
  16. Ein Zwischenfazit: Eine „gehörige Portion Rassismus“?
  17. Exzentrische jüdische Gestalten im Romanwerk
  18. Der „Joseph“ als „Roman des jüdischen Geistes“
  19. Wie Antisemitismus zu erklären ist
  20. Der Holocaust und die Gründung des Staates Israel
  21. Die Leistung des Judentums für die Menschheit

Neuntes Kapitel
„Das Böse hat sich uns in einer Krassheit und Gemeinheit offenbart“:
„Doktor Faustus“

  1. Das „Böse in seiner ganzen Scheusslichkeit“
  2. Reaktion auf eine Zeit, in der der „Teufel los“ ist
  3. Warum gerade Deutschland seine Seele „dem Teufel verkauft“
  4. Die Musik als „dämonisches Gebiet“
  5. Der Pakt mit dem Teufel – und sein Preis
  6. Was ist „Hölle“?
  7. Der Selbstdenker als Selbsthenker
  8. Die Unfassbarkeit des Bösen und die Grenzen eines Romans

Zehntes Kapitel
Angewiesensein auf Gnade
Schluss des „Faustus“ – „Der Erwählte“ – „Die Betrogene“ – Autobiographische
Erfahrungen und Texte
1. Wie von Gnade reden „nach all der Finsternis“?

  1. Sprachexerzitien mit Theodor W. Adorno
  2. „Hoffnung jenseits der Hoffnungslosigkeit“
  3. Nach einem „Teufels“- ein „Heiligenroman“
  4. Der Ödipus-Mythos – christlich gedeutet
  5. „Denn alle Erwählung ist schwer zu fassen“
  6. Der Sünder als der Erwählte
  7. Die „Idee von Sünde und Gnade“ – ernstgenommen
  8. Ermutigung zur Reue – um Deutschlands willen
  9. Ein Wunsch-Papst im Geist der Aufklärung
  10. „Ich kenne die Gnade“: Thomas Manns Erfahrungen
  11. Zürich 1950: Späte Liebe als Erfahrung von Gnade
  12. „Gnade üben!“: Ein Appell an Walter Ulbricht
  13. Von „Güte und Gnade“: Die letzte Erzählung
  14. Eine Papst-Audienz in den Spuren des „Erwählten“
  15. Der Papst: Symbol von Stabilität in allen Umbrüchen
    1. Über die künftige „Einheit der religiösen Welt“

Elftes Kapitel
Lob der Gnade – Lob der Vergänglichkeit
Der „Krull“- Roman – „Allsympathie“ – „Lob der Vergänglichkeit“ – Der doppelte Ausgang des Werkes

  1. Die Welt eine Bühne und der Künstler ein Hochstapler
  2. Eine Reise von Paris nach Lissabon
  3. „Genüsslich“: Naturwissenschaft im Speisewagen
  4. „Staunen“: Naturwissenschaft im „Zauberberg“
  5. Unfassbar: Naturwissenschaft im „Doktor Faustus“
  6. „Allsympathie“ mit dem Leben im „Krull“
  7. Und die Opfer der Evolution? „Was denkt die Natur sich“?
  8. „Lob der Vergänglichkeit“
  9. Der doppelte Ausgang und was daraus folgt
  10. Erbe und Überwinder moderner Religionskritik
    Epilog
    Thomas Manns letzte Texte, August 1955
    Noch einmal das Meer
    Zu den „schönsten Erzählungen der Welt“
    Thomas Manns Vermächtnis in den Spuren Schillers
    Weltpolitisch denken und handeln
    Im Gespräch mit Paulus, Luther, Shaw und Mozart

Anmerkungen
Literatur
Danksagung